SOZIALPÄDAGOGISCHES WOHNEN
Das Lukas-Haus bietet im Rahmen des Sozialpädagogischen Wohnens Platz für 44 Männer. Diese werden stationär auf der Grundlage der §§ 67-69 beraten und betreut. Die Hilfe richtet sich demnach an Männer mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, die aus eigener Kraft nicht dazu in der Lage sind, diese zu überwinden.
Zur Hilfe zählen folgende Leistungstypen:
LT 28
Hilfe für junge Erwachsene
LT 35
Hilfe für Menschen mit erheblichem Suchtmittelmissbrauch oder Abhängigkeit sowie psychischen Beeinträchtigungen
Kostenträger dieser Hilfeformen sind die Landschaftsverbände als überörtliche Sozialhilfeträger.

Zentrale Ziele sind immer die Entlassung in gesicherte wirtschaftliche Verhältnisse, die Erarbeitung einer individuellen Wohnperspektive, die Integration in nachhaltige soziale Bezüge sowie die Entwicklung einer beruflichen Perspektive und der Aufbau eines stabilen sozialen Netzwerks.
Diese Ziele und weitere werden mit einem/einer festen Bezugsbetreuer/in im Rahmen einer individuellen Hilfeplanung entwickelt.
DAS HAUS
Das Lukas-Haus befindet sich in Essen in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Behörden und Einkaufsmöglichkeiten sind sowohl fußläufig als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Die Einrichtung verfügt über insgesamt sechs Wohngruppen auf denen sieben bis zehn Bewohner leben. Die Wohngruppen verfügen überwiegend über Einzelzimmer. Außerdem stehen in jeder Wohngruppe eine Küche, ein Wohnzimmer und die Sanitäranlagen zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung. Zudem steht den Bewohnern ein Multifunktionsraum zur Verfügung, der für ein gemeinsames Frühstück, Hausversammlungen, Gruppensitzungen und Feiern genutzt werden kann. Zur weiteren Nutzung dienen ein großer Garten mit Liegewiese. Hier befindet sich auch ein Backhaus, das bspw. zum gemeinsamen Pizzabacken genutzt werden kann.
SOZIALPÄDAGOGISCHES VERSTÄNDNIS
Wir verstehen Suchtmittelkonsum und abweichendes Verhalten, als den dysfunktionalen Versuch, Konflikte, Spannungen, starke Emotionen und Überforderungssituationen emotional zu bewerkstelligen. Unser Anliegen ist es, unsere Bewohner in ihren verdeckten Ressourcen wahrzunehmen und diese gemeinsam mit ihnen zu fördern. Wir sehen unsere Bewohner nicht vorrangig defizitorientiert, sondern haben ein tiefergehendes Verständnis und Respekt für den einzelnen mit seinen individuellen Problemlagen, die wir vor dem Hintergrund der Biographie als Überlebensstrategie einordnen. Sowohl in der Einzelfallhilfe als auch in Gruppensitzungen und unseren weiteren Angeboten möchten wir einen Raum schaffen, in dem sich unsere Bewohner willkommen und angenommen fühlen. Gleichzeitig ist es uns wichtig, Strukturen und auch Begrenzungen vorzugeben, da gerade Bewohner mit Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen maßgeblich dadurch Sicherheit erfahren. Unsere Interventionen und Methoden zielen darauf ab, die Resilienz des Bewohners und die damit verbundenen Kompetenzen wie Lösungsorientierung, Akzeptanz, Optimismus, Netzwerkorientierung und Zukunftsplanung zu stärken. Wir arbeiten stets ressourcen- und lösungsorientiert im „Hier und Jetzt“ und verfügen über Kompetenzen der "Motivierenden Gesprächsführung" und der "Gewaltfreien Kommunikation". Die Achtung vor der Würde des Menschen und die Anerkennung seiner Intim- und Privatsphäre haben dabei für uns oberste Priorität.
ZIELE DER BETREUUNG
In der Einrichtung sollen Lernfelder bereitgestellt werden, in denen der Bewohner sich erproben und entwickeln kann. Im Hilfeprozess geht es außerdem darum, gemeinsam mit dem Bewohner die individuelle Situation zu analysieren und entsprechende weitere Hilfemaßnahmen zu installieren. Dies kann auch die Überleitung in eine andere geeignete Hilfeform darstellen. In Anbetracht der vielfältigen Problemlagen der Bewohner ergeben sich auch individuelle Betreuungsziele auf verschiedenen Ebenen: WIRTSCHAFTLICHE, BERUFLICHE UND LEBENSPRAKTISCHE EBENE - Klärung der finanziellen Situation, Abbau von Schulden, Entlassung in eine gesicherte wirtschaftliche Situation - Erarbeitung einer realistischen Arbeits- oder Beschäftigungsperspektive - Vermittlung in Praktika oder Ausbildungsstellen - Vorbereitung und Überleitung in die zukünftige geeignete Wohnform - Unterstützung beim Nachholen von Schulabschlüssen bei jüngeren Bewohnern - Förderung von lebenspraktischen Kompetenzen, Abbau von Ängsten und Unsicherheiten im Umgang mit Ämtern und Behörden - Entwicklung und Förderung von hauswirtschaftlichen und praktischen Kompetenzen zur Führung eines Haushalts INTRAPERSONELLE EBENE - Reflexion der eigenen Verhaltensweisen - Verbesserung von Affekt- und Impulskontrolle, Förderung der Frustrationstoleranz - Verbesserung im strategischen und lösungsorientierten Denken - Entwicklung von Selbstwirksamkeit SOZIALE UND GESUNDHEITLICHE EBENE - Verbesserung der gesundheitlichen Situation, Einleitung von notwendigen ärztlichen Behandlungen und Therapien - Förderung von gesundheitsfördernden Maßnahmen, Entwicklung eines ganzheitlichen Verständnisses von Körper und Geist - Entwicklung eines umsetzbaren und kostengünstigen Freizeitverhaltens - Förderung von abstinenten sozialen Kontakten - Bearbeitung familiärer Themen und Unterstützung bei der Kontaktaufnahme
PHASEN DER BETREUUNG
ORIENTIERUNGSPHASE In den ersten Wochen geht es in der Betreuung vorrangig darum, verlorene Stabilität und Orientierung wieder zu erlangen, da die Bewohner in der Regel aus ungesicherten sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen kommen. Unmittelbar nach der Aufnahme werden die wichtigsten Anliegen geklärt, wie bspw. die Krankenversicherung und Leistungsansprüche sowie der Bedarf an Kleidung und weiteren Dingen des täglichen Bedarfs. Außerdem erfolgt ab dem Aufnahmetag eine intensive Betreuung über die Bezugsbetreuer/Bezugsbetreuerinnen. Zudem werden instabile Bewohner für die ersten Behördengänge und Einkäufe durch unseren Begleitservice unterstützt. STABLISIERUNGSPHASE In der Stabilisierungsphase finden in der Einrichtung intensive klientenzentrierte Einzelfallhilfe, tagesstrukturierende Maßnahmen, soziale Gruppenarbeit und bei Wunsch auch die Teilnahme an gesundheitsfördernden Maßnahmen statt. In einer individuellen Hilfeplanung werden mit dem Bewohner die nächsten Ziele und Schritte zur Umsetzung vereinbart. In dieser Phase werden zudem auch die Fähigkeiten und Ressourcen des Bewohners analysiert, um eine darauf aufbauende realistische berufliche Perspektive zu erarbeiten. Dies geschieht unter anderem durch die verbindliche Teilnahme an tagesstrukturierenden Maßnahmen in verschiedenen Arbeitsbereichen und eine Beratung über das Jobcenter Essen. Über unser internes Beschäftigungs-Orientierungs-Zentrum können zudem Praktika vermittelt werden. In dieser Phase leisten wir unter anderem konkrete Unterstützung in den folgenden Bereichen: - Arbeitssuche / Bewerbungstraining - Erörterung von Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt - Zusammenarbeit mit dem Jobcenter - Hilfe bei der Vermittlung in Praktika zur beruflichen Orientierung und zur Erprobung in der realen Arbeitswelt.
METHODEN DER BETREUUNG
BEZUGSBETREUUNG Während der Maßnahme hat jeder Bewohner eine/n festen Bezugsbetreuer/Bezugsbetreuerin (Sozialpädagogen/Sozialpädagogin, Sozialarbeiter/ Sozialarbeiterin) mit dem/der er regelmäßige face-to-face-Kontakte hat. SOZIALE GRUPPENARBEIT In den einmal wöchentlich stattfindenden Sitzungen der einzelnen Wohngruppen lernt der Bewohner, sich innerhalb der Gruppe mit seinen Themen und Bedürfnissen zu äußern. KRISENINTERVENTION UND UMGANG MIT RÜCKFÄLLEN Im Falle von Krisen oder Rückfällen steht die Stabilisierung und die Vermeidung von Verschlimmerung der individuellen Situation im Vordergrund. Hierzu vermitteln wir zeitnah in Entwöhnungsbehandlungen. WOHNEN UND HAUSWIRTSCHAFTLICHE BEGLEITUNG Im Rahmen unseres Wohntrainings leben die Bewohner auf insgesamt 6 Wohngruppen mit jeweils 7-10 Personen. Hier werden die Bewohner sowohl hauswirtschaftlich als auch lebenspraktisch durch hauswirtschaftliche Betreuungskräfte begleitet und betreut. VERSORGUNG Für alle Bewohner findet von Montag bis Freitag ein tägliches gemeinsames Frühstück statt, das durch unseren Arbeitsbereich Küche vorbereitet wird. Die weitere Verpflegung findet in Eigenverantwortung auf den Wohngruppen statt. Hier wird bei Bedarf intensive Unterstützung durch unsere hauswirtschaftlichen Betreuungskräfte geleistet, indem die Planung und Durchführung der Essenszubereitung begleitet wird.
PARTIZIPATION
Unser Anliegen ist es, unsere Bewohner im Rahmen ihrer Möglichkeiten in Prozesse einzubinden und eine aktive Mitgestaltung zu fördern.
Hierzu findet einmal wöchentlich die Hausversammlung statt.
Das heißt, dass Anregungen, Kritik, Wünsche und Beschwerden in allen Bereichen geäußert werden können.
TAGESSTRUKTUR & FREIZEIT
ARBEITSBEREICHE & TAGESSTRUKTUR Alle Bewohner münden innerhalb kurzer Zeit in eine regelmäßige Tagesstruktur ein, in der sie sich langsam, entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten, erproben können. Unser Beschäftigungs-Orientierungs-Zentrum bietet Beschäftigungsplätze in folgenden Bereichen an: - Haus- & Bautechnik - Kreativ- & Holzwerkstatt - Garten- & Landschaftsbau - Fahrradwerkstatt - Pfortendienst - Hauswirtschaft - Kurier Bewohner, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, beziehen ALG I oder ALG II Leistungen nach dem SGB II über das Jobcenter Essen. Über das Fallmanagement wird mit ihnen eine berufliche Perspektive erarbeitet. Auch ist es möglich über das Jobcenter im Rahmen der Gemeinwohlarbeit (1 Euro-Job) in unserem angegliederten Zentrum für Joborientierung tätig zu sein.
SPORT, FREIZEIT & GESUNDHEIT Wir bieten regelmäßige Angebote zur Freizeitgestaltung an, die dem Bewohner helfen können, für die Zukunft eine realistische Freizeitgestaltung zu entwickeln. Unsere Freizeitangebote betonen zudem den Aspekt der Gesundheitsförderung und das Erleben von Gemeinschaft. Aktuell bieten wir folgende Angebote an: - Joggen & Walken im Wald - Kulturelle Ausflüge - Schachspielen - Tiefenentspannung - Wandern & Fahrradtouren - Fußball
Alle Angebote der Tagesstruktur und der Freizeit werden im Beschäftigungs-Orientierungs-Zentrum erdacht und angeboten.
KONZEPTE & FLYER
Hier finden Sie ausführliche Beschreibungen und detaillierte Inhalte unserer Arbeit.
Laden Sie sich gerne die KONZEPT-PDFs UND FLYER herunter und nehmen sich etwas Zeit... :-)
BEWERBUNG
ZIELGRUPPE:
Unsere Zielgruppe umfasst suchtgefährdete und suchtkranke Männer ab dem 21. Lebensjahr, sowie Männer mit psychischen Beeinträchtigungen, die wohnungslos sind oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Dazu zählen ebenso aus Haft entlassene Männer.
Bei dieser Zielgruppe sind besondere soziale Schwierigkeiten vorhanden, die eine ambulante oder teilstationäre Hilfeform nicht abdecken würde.
Sollten Sie Interesse an einer Aufnahme haben, nehmen Sie bitte telefonisch oder per Email Kontakt zu uns auf.
Wir freuen uns auf Sie :)
HINWEIS ZUR KOSTENÜBERNAHME:
Kostenträger sind die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) bzw. Westfalen-Lippe (LWL). Die Zuständigkeit richtet sich nach dem letzten gewöhnlichen Aufenthaltsort des Bewerbers. Für Bewerber aus dem Bereich des LVR wird ein Antrag auf Kostenübernahme am Tag der Aufnahme in unserem Haus gestellt. Bewerber aus dem Bereich des LWL müssen nach Erhalt des Aufnahmetermins ihren Kostenübernahmeantrag bei der entsprechenden Hilfeplanstelle des letzten gewöhnlichen Aufenthaltsortes stellen. Eine Aufnahme erfolgt in diesem Fall nur nach einer verbindlichen Zusage des Kostenträgers. Sollten Sie Interesse an einem Aufenthalt im Lukas-Haus haben, laden Sie die Bewerbungsunterlagen herunter und senden uns diese ausgefüllt zu. Wünschen Sie eine Zusendung der Unterlagen oder haben weitere Fragen, dann rufen Sie gerne unser Service-Team an.

TEAM
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich als Team, in dem jeder gemäß seiner Qualifikation mit den zu betreuenden Menschen arbeitet. Maßgeblicher Bestandteil dieser Arbeit bilden die Prinzipien der "Gewaltfreien Kommunikation (GFK) und der "Motivierenden GesprächsführungSo lässt sich ein ausgewogenes Therapie- und Betreuungsangebot im Zusammenspiel aller Bereiche umsetzen.

























